Integration Mit:Menschen
EIN TOLLES PROJEKT KURZ VORGESTELLT
Der Bundesverband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Deutschland, kurz GdW, hat im Dezember 2016 einen Integrationspreis für besonders gelungene Integration von Flüchtlingen ausgerufen. Dabei ging es vorrangig um die Schaffung von Netzwerken und die Integration von Flüchtlingen in bestehende Nachbarschaften. Da es uns mit dem Projekt Mit:Menschen vorbildlich gelungen ist, syrische Flüchtlingsfamilien in ihre neuen Zuhause bei der WoGe zu integrieren, haben auch wir uns um den Preis beworben, der am 13.06.2017 in Hamburg verliehen wurde.
Gerne möchten wir Ihnen dieses Projekt hier einmal vorstellen.
Zusammen anpacken
Worum es geht
Die WoGe Bremerhaven möchte auch geflüchteten Familien mehr als ein Dach über dem Kopf bieten – ein Stück neue Heimat. Gemeinsam mit starken Partnern haben wir mit dem Projekt Mit:Menschen einen Weg gefunden, zielführend zu agieren statt zu reagieren.
Mit:Menschen – heißt, helfen dass geflüchtete Familien, in Bremerhaven neue Wurzeln schlagen können.
Mit:Menschen – heißt, gemeinsam mehr erreichen für mehr Hoffnung, Vertrauen und Zukunft.
Die Ausgangslage
2015 entscheidet sich die WoGe gemeinsam mit der Stadt und weiteren Wohnungsgesellschaften, Flüchtlingen in Bremerhaven Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, um Zelt- und Containerlager zu vermeiden. Die ersten zehn Flüchtlingsfamilien heißen wir im September 2015 willkommen. Das mobile Betreuungsteam des Sozialamtes ist zu diesem Zeitpunkt vollkommen überlastet. Bald gehen die ersten Beschwerden der Bestandsmieter ein. Die Neuankömmlinge verstehen die Situation nicht. Es muss etwas getan werden.
Der Ansatz: Stärken bündeln am runden Tisch
Am runden Tisch bringt die WoGe Ehrenamtliche, Hilfsorganisationen, Stadt und weitere Akteure zusammen: Was sind die größten Probleme? Wie können wir sie gemeinsam lösen? Ist eventuell schon alles da? Nur wo? Ende 2015 treffen sich die Beteiligten erstmals, danach halbjährlich. Für konkrete Absprachen gibt es einen heißen Draht zwischen den Teilnehmern.
Der Runde Tisch hat vor allem eine zentrale Erkenntnis gebracht: Es war tatsächlich schon alles da. Und jetzt wussten wir auch wo.
Ziel: Integration mit Herz und Verstand
Das Zusammenleben zwischen alten und neuen Mietern soll verbessert werden – möglichst effektiv, unbürokratisch und ohne zusätzliches Personal. Auch die Geflüchteten sollen bei der WoGe mehr als ein Dach über dem Kopf finden. Es gilt, die Sorgen und Bedenken beider Seiten ernst zu nehmen, Ängste zu nehmen, zu vermitteln und zu unterstützen. So soll Vertrauen aufgebaut und das Zusammenleben gefördert werden.
Dabei findet die Integration auf mehreren Ebenen statt:
Die Lösung: Auf mehreren Ebenen anpacken
Nicht unüberbrückbare kulturelle Unterschiede führen zu Konflikten, sondern konkrete und behebbare Probleme: Die Neuankömmlinge verstehen die Hausordnung nicht, weil sie die deutsche Sprache nicht beherrschen. Dass Kinder aus Flüchtlingsfamilien häufiger laut sind, liegt meist an mangelnder Auslastung – gerade in der ersten Zeit gehen schließlich viele noch nicht in Schulen oder Kindergärten. Mit dem mehrdimensionalen Ansatz können Probleme effektiv behoben werden.
Das Ergebnis: Ziel erreicht!
Die neuen Mieter haben bei der WoGe ein sicheres Zuhause gefunden. Das Zusammenleben der Hausgemeinschaften funktioniert, Skepsis gegenüber den „Neuen“ weicht zunehmend einem gut-nachbarschaftlichen Miteinander. Wenn es doch Beschwerden gibt, hat die WoGe kompetente Ansprechpartner, die sich um Lösungen kümmern.
Das Konzept geht auf und wird weitergeführt. Seit dem Start des Projekts haben wir viel gelernt – sowohl über die Nöte, Probleme und Ängste der Flüchtlingsfamilien als auch über die der Bestandsmieter. Daher können wir inzwischen viel schneller und gezielter auf Probleme reagieren.
Mit unserem Projekt Mit:Menschen gehen wir den genossenschaftlichen Weg.
Fazit
Unser Projekt Mit:Menschen hat gezeigt, wie mit Verständnis, Toleranz und tatkräftigem Engagement Menschen in kleinen Schritten einander näher kommen und friedlich miteinander leben können – auch ohne großes finanzielles Budget.